Kammertrockner nach DIN EN 1539
Trockenschrank gemäß ATEX-Richtlinie
explosionsgeschützer Ofen
lösemittelhaltige Stoffe
brennbare Stoffe

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ATEX-Richtlinien

Was ist ein Flammpunkt?

Der Flammpunkt (nach DIN-ISO 2592) ist die niedrigste Temperatur bei Normaldruck 1013hPa, bei der sich aus einer Flüssigkeit Dämpfe in solchen Mengen entwickeln, dass sie, mit der über der Flüssigkeit stehenden Luft, ein durch Fremdzündung entflammbares Gemisch bilden. Die Verbrennung stoppt jedoch wieder, wenn nicht genug brennbare Gase frei werden, die ein Weiterbrennen ermöglichen.

Hat die brennbare Flüssigkeit eine Temperatur, die niedriger ist als der Flammpunkt, lässt sich die Flüssigkeit nicht mit einer externen Zündquelle entzünden. Erst wenn die Temperatur des Flammpunktes erreicht ist, bildet die Flüssigkeit in ausreichender Menge brennbare Dämpfe, welche sich dann entflammen lassen. Ist die nachströmende Dampfmenge jedoch nicht groß genug, um eine dauerhafte Verbrennung zu ermöglichen, kommt die Verbrennung zum Erliegen, auch wenn die Zündquelle nicht entfernt wird.

Dies lässt sich beispielsweise mit Dieselkraftstoff veranschaulichen, der einen Flammpunkt von etwa +55°C besitzt. Dieser lässt sich bei Zimmertemperatur mit einem Streichholz nicht entflammen. Vorsicht: Wird das Streichholz lange genug an die Flüssigkeit gehalten, steigt dadurch die Temperatur, was zum Erreichen des Flammpunktes und somit zur Entzündung führen kann.

Der Flammpunkt liegt meist nur wenige Grad unterhalb des Brennpunktes, ab dieser Temperatur ist eine dauerhafte Verbrennung, auch nach Entfernen der Zündquelle, möglich. Wird die Flüssigkeit weiter erhitzt, entzündet sie sich bei Erreichen der Zündtemperatur von selbst, das heißt ohne eine externe Zündquelle.

Der Flammpunkt ist eine sicherheitstechnische Kenngröße zur Beurteilung und Einstufung von Gefahrgut und Gefahrstoffen.

Was ist eine Zündtemperatur?

Die Zündtemperatur (auch Zündpunkt oder Entzündungspunkt) ist die Temperatur eines Stoffes, bei der er sich ohne Fremdeinwirkung in Gegenwart von Sauerstoff selbst entzündet. Bei der Zündtemperatur erreicht eine Flüssigkeit einen Dampfdruck, der so hoch ist, dass sich das entstehende Gas/Luft-Gemisch selbst entzündet.

Beim deutlich niedriger liegenden Flammpunkt entzündet sich das Gasgemisch nur durch Fremdzündung. Die Zündfähigkeit eines Gasgemisches hängt auch vom Mischungsverhältnis mit Sauerstoff ab. Das Mischungsverhältnis mit Sauerstoff, bei dem das Gasgemisch zündfähig ist, wird als Explosionsbereich bezeichnet.

Jedem Betriebsmittel wird anhand seiner maximalen Oberflächentemperatur eine Temperaturklasse zugeordnet.

Gemäß der jeweiligen Temperaturklasse des Gerätes werden explosionsgeschützte Betriebsmittel in ihren Oberflächentemperaturen durch Schutzeinrichtungen derart begrenzt, dass die für die Temperaturklasse angegebene max. Oberflächentemperatur garantiert wird und damit eine Entzündung des umgebenden Gasgemisches ausgeschlossen wird.

 

 

Was ist eine Explosionsgrenze?

Explosionsgrenzen sind Grenzen des sogenannten Explosionsbereiches. Die untere Explosionsgrenze (UEG) bzw. die obere Explosionsgrenze (OEG) sind der untere bzw. obere Grenzwert der Konzentration (Stoffmengenanteil) eines brennbaren Stoffes in einem Gemisch von Gasen, Dämpfen, Nebeln und/oder Stäuben, in dem sich nach dem Zünden eine von der Zündquelle unabhängige Flamme gerade nicht mehr selbstständig fortpflanzen kann. Liegt jedoch eine Atmosphäre vor, die sich innerhalb dieser beiden Grenzen bewegt, ist das Gemisch zündfähig und die Flamme kann sich selbstständig fortpflanzen.

Gemische aus brennbaren Gasen, Dämpfen oder Stäuben mit Sauerstoff sind innerhalb bestimmter Mischungsverhältnisse explosionsfähig. Es gibt deshalb für jedes Gas-Luft-Gemisch eine obere und eine untere Explosionsgrenze (Zündgrenze), diese ist temperatur- und druckabhängig. Man bezeichnet den Bereich unterhalb der unteren Explosionsgrenze als mageres Gemisch und den Bereich oberhalb der oberen Explosionsgrenze als fettes Gemisch. Dabei kann ein fettes Gemisch unter weiterer Luftzufuhr zünden und verbrennen, es kommt jedoch zu keiner Explosion. Ein mageres Gemisch kann jedoch nicht zünden.

Die Konzentration des brennbaren Gases oder Dampfes wird in Vol.-% oder g/cm3 angegeben. Die jeweiligen Werte gehören zu den sicherheitstechnischen Kennzahlen und können entweder den Sicherheitsdatenblättern der einzelnen Stoffe entnommen werden oder müssen in Standardwerken oder Datenbanken recherchiert werden.

Diese Kennzahlen werden durch spezialisierte Institutionen analysiert und ermittelt.
 

 

 

Entstehen beim Prozess meiner eingebrachten Stoffe brennbare oder explosionsfähige Gase?
 

Für die technische Auslegung einer Anlage nach der DIN EN 1539 oder ATEX sind einige Informationen u.a. zu ermitteln:

  • Welche Stoffe in welchen Mengen werden mit Prozessbeginn oder während der Prozesslaufzeit freigesetzt?
  • Wie hoch ist der Flammpunkt und die Zündtemperatur der Medien?
  • Sind Lösemittel vorhanden?

Zur Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung sind diese Informationen aus den Sicherheitsdatenblättern sehr wertvoll. Zur Einschätzung, ob sich durch das eingebrachte Produkte, eine brennbare oder explosionsfähige Atmosphäre bilden kann, lohnt sich ein genauer Blick auf das Sicherheitsdatenblatt des jeweiligen Stoffs. Liegt das benötigte Sicherheitsdatenblatt Ihnen nicht vor, können Sie diese Information auch in der GESTIS-Stoffdatenbank anhand des Stoffnamens, der ZVG-Nr. oder der CAS-Nr. suchen.

> https://gestis.dguv.de/search

Hinweis: In der Regel werden in der GESTIS-Stoffdatenbank nur Informationen zu Reinstoffen zur Verfügung gestellt, keine Informationen zu Stoffgemischen.
Inhalte: Die GESTIS-Stoffdatenbank enthält Informationen für den sicheren Umgang mit Gefahrstoffen und anderen chemischen Stoffen, wie z. B. die Wirkungen der Stoffe auf den Menschen, die erforderlichen Schutzmaßnahmen und die Maßnahmen im Gefahrenfall (inkl. Erste Hilfe). Darüber hinaus wird der Nutzer über wichtige physikalisch-chemische Daten sowie über spezielle Regelungen zu den einzelnen Stoffen informiert. Es sind Informationen zu etwa 8800 Stoffen enthalten. Die Pflege der Daten erfolgt zeitnah nach Veröffentlichung im Vorschriften- und Regelwerk oder nach Vorliegen neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse. *GESTIS - Gefahrstoffinformationssystem der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung